Politischer Aschermittwoch 13.02.2013

 

Ein ganz großes Jahr könne das für die SPD werden, sagt der Kreisvorsitzende Dietmar Bulling. Zuerst wolle man den 150. Geburtstag der Sozialdemokratie feiern, dann Siege bei der Landtags- und Bundestagswahl. „Aber das wird uns viel Kraft, Ausdauer und Schwung kosten“, rief er seinen Genossen beim politischen Aschermittwoch der SPD in Echenbrunn zu.

Dennoch ist Bulling zuversichtlich, dass das Unterfangen am Ende gelingen wird. „Die CDU ist, wie Heiner Geisler schon gesagt hat, ein totgerittenes Pferd.“ Anstatt sich mit Inhalten zu befassen, drehe sich in letzter Zeit alles nur um Oberflächlichkeiten. „Dass muss für die
SPD heißen – mehr Inhalte, mehr Substanz, weniger Firlefanz.“ Auch in Bayern gebe es mittlerweile eine starke Wechselstimmung. Die Menschen seien der Politik von Horst „Drehhofer“ überdrüssig. „Die größte Lachnummer ist nun die Abschaffung der Studiengebühren. Das macht deutlich, dass die CSU zum Abschuss freigegeben ist.“
Einer, der live dabei war, als sich im Nachbarland Baden-Württemberg die Machtverhältnisse nach 58 Jahren veränderten, ist Klaus Maier, SPD-Landtagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Schwäbisch Gmünd. Er zog in Echenbrunn eine erste Bilanz der rot-grünen Landesregierung und machte den bayerischen Genossen Mut für die anstehenden Herausforderungen. „Regieren ist ein bisschen schwieriger als opponieren, macht aber mehr Spaß, weil man merkt, es kommt auch etwas an“, sagte Maier und empfahl, das Thema soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt des SPD-Wahlkampfes zu stellen. „Kampf gegen Altersarmut, für Mindestlöhne, gerechte Bezahlung und gute Bildung – das sind Themen, wo wir Sozialdemokraten die Kompetenzen haben.“ Dem pflichtete auch Miriam Steiner bei, die im September für die SPD den Sprung in den bayerischen Landtag schaffen will. Sie ging in ihrer Rede hart mit der schwarz-gelben Koalition ins Gericht, warf ihr vor, den Wohlstand Bayerns durch Verblenden, Nichtstun, Lavieren und Missbrauch zu gefährden, die Infrastruktur verlottern zu lassen und wichtige Dinge wie den Breitbandausbau oder Reformen in der Bildungslandschaft verschlafen zu haben. „Christian Ude und die Bayern-SPD werden dafür sorgen, dass es noch schöner wird, in Bayern zu leben“, versprach Steiner.

 

Im Anschluss enterte dann das Duo von „Freile, Franz …!“ die Bühne und
unterhielt sein Publikum mit musikalischem Witz. Dabei gaben sie nicht nur die
Lebensweisheiten von Tante Anna zum besten, sondern erklärten auch, warum die
Spätzlepresse und Opas Gewehr mit in den Adria-Urlaub müssen, wie ein echter
Schwabe eine Liebeserklärung formuliert und wie sich der Kater nach dem
Vollrausch anfühlen kann.

(Text: Katharina Gaugenrieder)