Internationaler Frauentag 08.03.2014

Männer? Fehlanzeige. An diesem Abend gehörte die Bühne in der Gundelfinger Kutscherschenke allein den Damen. Das hatte am Samstag auch seinen Grund – schließlich war Internationaler Weltfrauentag. Die Herren, sie waren bei dieser Veranstaltung, die die SPD Gundelfingen organisiert hatte, lediglich die Zuhörer. Und durften dank Kabarettistin Marita Hitzler einmal über sich selbst lachen.

Den Beginn des Abends übernahm jedoch Mirjam Steiner. Sie blickte zurück auf die Erfolge der Frauenbewegung. Heute sei es selbst-verständlich, dass Frauen ihr Leben frei wählen dürften. Vor nicht allzu langer Zeit hätten die Männer noch bestimmt, ob ihre Ehefrauen arbeiteten. Viel sei bereits erreicht, doch es sei notwendig, weiter zu kämpfen. Schließlich würden Männer in den gleichen Berufen immer noch mehr verdienen.

 

Die Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern erklärte Kabarettistin Marita Hitzler auf ihre ganz eigene Art – nämlich am Beispiel eines Steins auf einem Fahrradweg. Wenn ihr Mann Eugen mit seiner Männerrunde unterwegs sei und einen solchen entdecke, dann rufe er „Achtung, Stein rechts!“ und fahre daran vorbei. Sie und ihre Damenrunde würden erst einmal anhalten, absteigen – und anschließend ein langes Gespräch über den Stein, seine Herkunft oder Kuchen, deren Konsistenz ihm ähnelten, beginnen. „Und dann trinken wir einen Piccolo darauf.“ Den Herren im Publikum gab Hitzler den Rat: „Irgendwann muss man die frühkindliche Sprachwelt auch verlassen.“

 

Ziel ihres Spotts und ihrer humoristischen Kritik war auch die Erziehung so mancher Mütter. Denn die würden ihrem Nachwuchs viel zu viel durchgehen lassen. Wenn das Kind die Bohnen nicht essen wolle, kippe die Mama alles in den Eimer: „Irgendjemand muss die 20 Millionen Tonnen Lebensmittel ja wegschmeißen.“ Sie selbst habe sich als Kind auch vor Hühnerfrikassee mit Kapern geekelt – doch gegessen wurde, was auf den Tisch komme. Applaus gab es auch für Hitzlers Geschichte zweier Kampfhennen, die sich über einen Kaffee streiten. Und Uschi Bergmann sang den Besuchern dazu ein Ständchen. Wiederauswilderungs-programm für Hausärzte

 

Nach der Pause forderte Kabarettistin Hitzler ein Wiederauswilderungs-programm für Hausärzte – denn derzeit würden die sich vorwiegend in den Städten aufhalten. Raus aufs Land sei da die Devise. Sonst müsse man sich irgendwann selbst per Skype kurieren – so wie ihre Freundin Ulla das mache. Sie selbst jogge seither jeden Tag zur Kneippanlage und warne ihren Körper vor: „Entweder du bleibsch’ g’sund oder i dunk die ei’!“

 

In der Pause hatten die Sozialdemokraten um Spenden für die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, gebeten. Trotz eher mäßiger Zuschauerzahl kam die Summe von 250 Euro zusammen, Vera Schweizer steckte die Scheine in das Sparschwein.

 

 

Text: Martina Bachmann / Donau - Zeitung