Die 90er Jahre

 

Die Stadtratswahlen im Jahr 1990 brachten dem Ortsverein die bisher größte Zustimmung der Bevölkerung. Bei diesen Wahlen am 18. März erreichten die Kandidaten der Liste SPD/UB (Unabhängige Bürger) das beste Ergebnis in der hundertjährigen Geschichte des Ortsvereins mit ca. 3000 Stimmen mehr als die CSU und ungefähr 5000 mehr als die FUW. Aus den kleinen Anfängen einer kaum beachteten Gemeinschaft von sozialistischen Revolutionären in den frühen Jahren des Ortsvereins und einer Minderheit von entschlossenen Sozialdemokraten nach dem Zweiten Weltkrieg war eine angesehene Gruppe von Personen geworden, die ab den 70er Jahren zusammen mit Bürgermeister Schweizer das politische Stadtgeschehen entscheidend mitgeprägt und beeinflusst hat. Die Anerkennung der SPD in Gundelfingen war nur durch konsequente Arbeit im Stadtrat, die immer nur das Allgemeinwohl der Bevölkerung im Auge hatte, möglich geworden.

 

Der Wahlkampf, unter dem Motto „Gundelfingen – Heimat mit Qualität und Zukunft“, begann recht schmissig mit der Vorstellung der Kandidaten im „Sonnensaal“ am 24. Januar 1990 in Echenbrunn, einen Tag danach mit den „Mehlprimeln“ in der „Sonne“ in Gundelfingen und am 2. Februar beim „Hinteren Wirt“ in Peterswörth. Es folgte ein Seniorennachmittag in der „Sonne“ am 14. Februar und die Abschlussveranstaltung am 15. März ebenfalls in der „Sonne“. Nicht nur durch Veranstaltungen warben die Genossen, sondern auch durch Plakate an den öffentlichen Anschlagtafeln und durch Prospekte und sonstige Hinweise, die regelmäßig durch Mitglieder an alle Haushalte verteilt wurden. Einen Tag vor der Wahl verschenkten Bürgermeister Peter Schweizer und die Kandidaten an einem Informationsstand vor dem Rathaus rote Rosen. Diese Werbung war für die SPD in der Stadt ein voller Erfolg.

 

Der anspruchsvolle und auch finanziell große Aufwand hatte sich für den Ortsverein gelohnt. Bei der Wahl am 18. März 1990 konnte die Liste der SPD/Unabhängige Bürger die meisten Stimmen von den drei angetretenen Gruppierungen erreichen. In den Stadtrat zogen ein:

 

Siegfried Wölz (3523 Stimmen), Wolfgang Lutzmann (2187),

Werner Haas (2184), Siegfried Doser (2142),

Walter Hartshauser (2139), Ulrich Steixner (1327),

Viktor Merenda (1272) und Georg Stark (1084).

 

Bürgermeister Peter Schweizer, der keinen Gegenkandidaten erhalten hatte, wurde mit einem überwältigenden Ergebnis wiedergewählt. Er konnte 4 % zulegen und kam auf 3118 Stimmen, was einer Zustimmung von fast 98 % entsprach.